M° Ruben Jais

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Neben dem Studium der Medizin absolvierte der gebürtige Mailänder am Konservatorium „Giuseppe Verdi“ in Mailand ein Musikstudium, das er in Chormusik und Chorleitung sowie Polyphoner Vokalkomposition mit Bestnoten abschloss. Dort studierte er auch Komposition und Orchesterleitung und besuchte danach mehrere Masterkurse im Ausland.
Seit dessen Gründung 1998 bis ins Jahr 2007 war er Chorleiter und Direktor des Symphonischen Chors Giuseppe Verdi in Mailand. In dieser Position arbeitete er u.a. mit Romano Gandolfi, Riccardo Chailly, Claudio Abbado, Luciano Berio, Oleg Caetani, Claus Peter Flor, Christopher Hogwood, Vladimir Jurowski und Helmut Rilling zusammen.
Er ist Generaldirektor und künstlerischer Leiter der Stiftung Symphonisches Orchester und Symphonischer Chor Giuseppe Verdi in Mailand. Sein Repertoire reicht von den großen Werken der barocken Musik (von L’Incoronazione di Poppea von Claudio Monteverdi bis zum Requiem von Jean Gilles, von Stabat Mater von Giovan Battista Pergolesi  bis zu den Passionen und der Messe in H Moll von Johann Sebastian Bach) und der Klassik (Symphonien und Kirchenmusik von Haydn, Mozart und Beethoven) bis zur Wiederentdeckung weniger bekannter Werke der Komponisten des 16. bis 19. Jahrhunderts (Zelenka, Scarlatti, Durante, Sammartini).
Ferner dirigiert er zeitgenössische Musik, vor allem der italienischen Komponisten von Castiglioni bis Zanolini, von Anzaghi bis Nova, von Ligeti bis Messiaen und von Califano bis Vacchi.
2008 gründete er LaBarocca, ein Ensemble, das auf Musik aus dieser geschichtlichen Epoche spezialisiert ist und mit dem er die wichtigsten Meisterwerke dieses Repertoires, sowohl Symphonien als auch Opern, erarbeitet: seit 2009 unterstützt LaBarocca die Stiftung mit einer Konzertreihe, die den Meisterwerken des 16. bis 18. Jahrhunderts gewidmet ist.
Er war Dirigent des Chors und musikalischer Leiter der Mailänder Kantorei, ein Chor, der der deutschen Gemeinde in Mailand verbunden ist und mit welchem er sich hauptsächlich dem Repertoire dieser Nation gewidmet hat, vom Barock bis zu Werken aus der Romantik sowie Gesamtaufführungen der Kantaten von J. S. Bach. Er dirigiert instrumentale Musik, Chor und symphonische Musik auf vielen sowohl italienischen als auch internationalen Veranstaltungen wie u.a. der Biennale in Venedig, Teatro Comunale in Bologna, Milano Musica, Teatro alla Scala, RTSI in Lugano, Radio Ungarn Budapest, dem Festival in St. Moritz, Teatro Real in Madrid, dem Nationalorchester von Chile und UiS Stavanger Norwegen.

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 “Ich habe die Freude und Ehre, seit 13 Jahren mit der Mailänder Kantorei zusammen zu arbeiten. Die Gruppe hat, obgleich sie aus Amateuren besteht, sofort bemerkenswerte musikalische Fähigkeiten und Flexibilität gezeigt. Der Hintergrund der deutschen kulturellen Bildung der Mitglieder hat es uns ermöglicht, mit einer gewissen Leichtigkeit das Repertoire von jenseits der Alpen vom Barock bis hin zur Romantik anzugehen, speziell die Werke von J. S. Bach: die Kantorei hat von J.S. Bach über 50 Kantaten, wie das Weihnachtsoratorium, das Magnificat oder die Johannespassion, aufgeführt. Die Schnelligkeit der Gruppe beim Lesen und Erlernen der Musik hat uns über die rege Aktivität in Mailand hinaus viele Möglichkeiten zur Zusammenarbeit  auch mit ausländischen Institutionen erschlossen. So sind mittlerweile die Weihnachtskonzerte und Osterkonzerte der Mailänder Kantorei bei der CCPM  zur Tradition geworden, mit großem Erfolg beim Publikum und der Presse. Die Qualität dieser Arbeit hat zu mehreren offiziellen Anerkennungen für die Verbreitung der evangelischen und deutschen Kultur in Italien geführt, und demzufolge auch zu einer engen Zusammenarbeit mit dem deutschen Generalkonsulat in Mailand.
Seit einigen Jahren begleitet uns ein Instrumentalensemble, das uns bei der Aufführung der barocken und klassischen Werke unterstützt.
Die Mailänder Kantorei hat es verstanden die – typisch teutonische – strenge Annäherung an das musikalische Repertoire mit einer – typisch italienischen – Weichheit und einem Sinn für die melodische Linie zu verschmelzen. Das Ergebnis ist eine sehr interessante Mischung aus rhythmischer Präzision und stimmlicher Weichheit, Artikulation des Textes und langer Phrasierung.
Ich vertraue auf eine Fortsetzung dieser fruchtbaren, künstlerischen Zusammenarbeit mit der Mailänder Kantorei, um weiterhin die Schönheit des deutschen musikalischen Repertoires in Mailand und anderswo verbreiten zu können.”

M° Ruben Jais

Mailand, September 2008